Witches & Warlocks - Die ersten 33 Bands für das 33. Wacken Open Air!

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Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
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Leverkusen
Ich war auch schonmal Security auf nem kleinen Festival - Frauen werden, so wurde mir das beigebracht, im Intimbereich kontrolliert, normalerweise fährt man der Dame dazu mit der Oberseite des eigenen Unterarms zwischen die Beine und streift nach oben raus. Genau da ist aber bei einem Trans, der die OP zur Frau noch nicht durchlaufen hat, immer noch der Penis und der Hodensack.
Ganz ehrlich: ich hätte da auch keine Kontrolle vornehmen wollen.

Es ist schon ein Unterschied, ob 'ne Frau sagt "jemanden mit Penis kontrolliere ich nicht", oder ob sie sagt "Männer kontrolliere ich nicht", wenn da eine Frau vor ihr steht.
Klar, es ist nicht immer direkt zu sehen, ob man jetzt eine Transfrau oder einen Mann in "Frauenkleidung" vor sich hat, daher ist ein "Männer kontrolliere ich nicht" als erste Reaktion vielleicht unsensibel, aber vertretbar. Nach der Erklärung sollte man dann aber nicht auf "sieht aus wie ein Mann, ist ein Mann" beharren.

Dieser Security-Dame nun direkt Transfeindlichkeit zu unterstellen, nur weil sie mit den Augen gerollt hat, geht zu weit.

Und genau darum ging es bei dem Augenrollen.
Es ging, der Schilderung im anderen Thread nach, nicht darum, dass jemand ein "sie hat 'nen Penis, deshalb kontrolliere ich sie nicht, tut mit Leid" nicht akzeptiert und man deshalb genervt ist. Es war ein Augenrollen, weil einem jemand erzählt, dass die Person, die für einen aussieht wie ein Mann, aber nunmal kein Mann ist.
Und ja, da ist dann Transfeindlichkeit oder mindestens Ignoranz.
Wie gesagt, davon ausgehend, was beschrieben wurde.

In Wacken kommen, im Gegensatz zu den vielen kleinen Festivals, Berufs-Security zum Einsatz - du weißt also nicht, wo die weibliche Security vorher eingesetzt war und was dieser bei dieser Tätigkeit bereits widerfahren ist... es ist durchaus im Rahmen des möglichen, dass sie mal an einen Trans Mann-zu-Frau geriet der aber homosexuell veranlagt genau auf eine (Intim)-Kontrolle durch eine Frau steht - gibts alles.

Kannst auch Cis-Personen haben, die drauf stehen, von Leuten des eigenen Geschlechts angefasst zu werden.

Schön wärs. Ja, das wird wohl bei den allermeisten so sein, gerade aber die Fälle, in denen das nach hinten losging, gehen eben dann auch durch die Presse:

Alle die Mitinsassinnen waren da eben genau nicht sicher.

Wie im Beitrag zuvor geschrieben:
Ich erwarte mir da auch von der Gegenseite Toleranz, wenn ich mich auf einer Toilette mit einer Transperson Mann-zu-Frau unsicher fühle und gemeinsame Sammelduschen mit un-operierten Trans Mann-zu-Frau direkt ablehne.

Puh, meine erste Assoziation ist da das "sich in der Nähe von "Ausländern" nicht sich fühlen".
Ja, natürlich gibt's auch unter Transpersonen Arschlöcher.
Ich gehe dennoch davon aus (einen Beleg dafür zu haben), dass es für Cis-Frauen sicherer ist, mit unoperierten Trans-Frauen zu duschen, als für unoperierte Trans-Frauen, mit Cis-Männern zu duschen.
 

Nareklus

W:O:A Metalgod
18 Aug. 2008
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Raccoon-City
Dieser Thread ist ein Paradebeispiel für internalisierten Sexismus, Misogynie, Transfeindlichkeit und in erster Linie für mangelnde Bildung und Aufklärung.
Ich gehe hier nur auf das Thema trans* ein.

Trans Frauen sind Frauen und trans Männer sind Männer. Was zwischen den Beinen baumelt oder schlitzt ist dafür nicht relevant. Eine Geschlechtsangleichende Operation ist für die Personenstandsänderung auch völlig uninteressant. Nicht alle trans Personen haben eine Geschlechts Inkongurenz und das Bedürfnis ihr primäres Geschlechtstteil angleichen zu lassen.
Das Problem ist ganz klar, dass wir alle in einem binärem System sozialisiert werden und der größte Teil von uns in der Schule komplett simplifizierte Biologie mit veraltetem wissenschaftlichen Konsens gelehrt bekommen hat. Mit Glück hat man immerhin noch was von Intergeschlechtlichkeit mitbekommen, womit man mindestens bei drei biologischen Geschlechtern wäre. (Und bei einer langen Historie, die immer noch Geschrieben wird, an Verstümmelung.)
Penis = Mann und Vulva = Frau ist maximal unterkomplex. Geschlecht ist nach heutigem Stand ein Spektrum. Biologisches und Soziales Geschlecht untrennbar mit einander verwoben. Und wenn man es nur auf das biologische runterbrechen möchte kommt man immer noch auf fünf maßgebende Faktoren, die in x-beliebigen Kombinationen auftreten: Geschlechtsorgane, Chromosomen, Gameten, Hormone, bestimmte Entwicklungen im Gehirn.

Ich kann wirklich jedem nur empfehlen sich mindestens die 20 Minuten Video von Finessi "Was ist eine Frau? - das biologische Geschlecht" anzusehen. Besser noch das Interview mit Dr. Heinz-Jürgen Voß, seineszeichens Biologe, Sozialwissenschaftler und Prefessor für "Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung“ an der Hochschule Merseburg.
Unter den Videos sind selbstverständlich Quellen zu wissenschaftlichen Studien, Artikeln, Papers und der gleichen verlinkt.



Intergeschlechtliche, nicht-binäre und trans Personen haben vollumfänglich den gleichen Respekt verdient wie ihn cis Personen bekommen.

Dazu gehört auch, sich aufklären zu lassen.



Ein paar Richtigstellungen von Formulierungen:
"trans" ist ein Adjektiv und wird klein geschrieben. Mensch sagt ja auch nicht die "die Blondefrau", sondern die "blonde Frau". Also "trans Frau" & "trans Mann".
Transsexualität ist ein veralteter Begriff. Das eigene Geschlecht hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun. Besser sind Transgeschlechtlichkeit, Transgender oder einfach "trans bzw. trans*" (Sternchen meint dann noch inter und non-binary mit) Geschlechtsidentität geht auch.
 

Hurrabärchi

nur zum Pöbeln hier
9 Okt. 2012
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Bildung ist Abfall :o
Nur Bier macht schlau. :o
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Revalon

THAT GUY
27 Apr. 2007
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Leverkusen
"Die da wohl abgelaufen sind und nicht abgestritten werden" - das ist eine wirklich spannende Formulierung. So wie ich das sehe, wird Rammstein aktuell so ziemlich alles bis hin zum Kennedy Attentat vorgeworfen. Kann man erwarten, dass jeder einzelne Vorwurf, der durch jedes beliebige Schmuddelblatt an die Öffentlichkeit gelangt abgestritten werden muss? Sich zu einem bestimmten Vorwurf nicht öffentlich geäußert zu haben, ist noch lange kein Schuldeingeständnis.

Was ich sicher weiß ist, dass das Landgericht Hamburg einen Leitartikel des Spiegel abgestraft hat. Der Spiegel und die Youtuberin Kayla Shyx sind per Gericht (!) auf Grund fehlender Beweise zum "Schnauze halten" verdonnert worden. (Quelle: https://www.metal-hammer.de/rammstein-lindemann-klagt-erfolgreich-gegen-kayla-shyx-2094853/?dicbo=v2-Kp4iFvQ)

Wir leben hier immernoch in einem Rechtsstaat. Menschen sind hier verdammt nochmal so lange unschuldig, bis ein ordentliches Gericht das Gegenteil entschieden hat.

Ich bin übrigens nie Rammstein-Fan gewesen. Ich war genau einmal bei einem ihrer Konzerte (2019 in Hannover) und war nicht sonderlich beeindruckt. Da die Tickets damals schwer zu bekommen waren und die Shows sehr gehyped wurden, war ich sogar ziemlich enttäuscht. Dennoch kann es nicht sein, dass Medien und Influencer hier Richter und Henker spielen.

Mir geht's vor allem um Dinge, die sehr sicher so passiert sind und die vielleicht juristisch nicht relevant sind, die aber moralisch als verwerflich genug angesehen werden können, um mit den Leuten, die sowas machen, nichts mehr zu tun haben und sie nicht mehr unterstützen zu wollen.
z.B. das geplante und systematische herbeiführen von Situationen, in denen das Ablehnen sexueller Handlungen durch die Umstände unwahrscheinlicher gemacht wird und Konsens nicht mehr auf der üblichen (notwendigen) Basis fußen kann.

Und diese Gerichtsentscheidungen beziehen sich ja immer nur auf gewisse Aussagen, nicht auf alle Vorwürfe, und soweit ich weiß wird da auch seitens des Spiegels noch gegen vorgegangen, so zumindest mein letzter Stand.
 
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luna.lunatik

W:O:A Metalmaster
16 Juli 2010
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Oberbayern am Land :-D
Es ist schon ein Unterschied, ob 'ne Frau sagt "jemanden mit Penis kontrolliere ich nicht", oder ob sie sagt "Männer kontrolliere ich nicht", wenn da eine Frau vor ihr steht.
Klar, es ist nicht immer direkt zu sehen, ob man jetzt eine Transfrau oder einen Mann in "Frauenkleidung" vor sich hat, daher ist ein "Männer kontrolliere ich nicht" als erste Reaktion vielleicht unsensibel, aber vertretbar.
Das mag für jemanden, der sprachgewandt ist, auf die schnelle machbar sein, dass man (Security-Frau) die Aussage hin zu "ich kontrolliere niemanden mit Penis" korrigiert. Rein Mädelsklamotten reichen halt nicht, wenn der Inhalt optisch noch zu sehr nach Mann aussieht 🤷‍♀️
Es war ein Augenrollen, weil einem jemand erzählt, dass die Person, die für einen aussieht wie ein Mann, aber nunmal kein Mann ist.
Und ja, da ist dann Transfeindlichkeit oder mindestens Ignoranz.
Wie gesagt, davon ausgehend, was beschrieben wurde.
Du weisst, das ich gefühlt jedesmal supersaustreng kontrolliert wurde - ein Augenrollen ist da, auf meine Nachfrage zum "warum darf ich kein Desinfektionsmittel mit reinnehmen" hin noch die sanfteste Antwort gewesen.

Wir waren nicht dabei, ich habe keine Ahnung, wie weit die Schlange zu dem Zeitpunkt reichte. Eventuell hatte die Secu-Biene auch einfach keinen Bock auf Diskussionen.
Puh, meine erste Assoziation ist da das "sich in der Nähe von "Ausländern" nicht sich fühlen".
Naja, Nachts im Görli wäre das im Moment jedenfalls die "gesündere" Einstellung.

Ja, natürlich gibt's auch unter Transpersonen Arschlöcher.
Andersrum - die Person ist gar nicht Trans, gibt sich aber als eine aus. Und dann
Ich gehe dennoch davon aus (einen Beleg dafür zu haben), dass es für Cis-Frauen sicherer ist, mit unoperierten Trans-Frauen zu duschen
sagst du mir als Mann, dass alles safe ist... aber das beseitigt im Falle des Falles doch auch nicht mein unwohles Gefühl - "Reva hat aber gesagt..."

als für unoperierte Trans-Frauen, mit Cis-Männern zu duschen.
Da kann ich mir, wiederum als Frau, kein Urteil darüber anmaßen, ich weiß nicht, was dann passiert.